Montag, 23. November 2015

DER FELDHERR DRUSUS: ZWEITER FELDZUG

Im Jahre 11 nach Christus zog Drusus, der Schwiegersohn des Augustus, gegen die aufständischen Sugambrer zu Felde. Da sie zu dieser Zeit mit den Chatten Krieg führten, konnte er sie zuhause nicht finden. Also ergriff er gegen die Cherusker die Waffen. Als er zurückkehrte, ist ihm bei Arbalo ein Hinterhalt gelegt worden, doch er konnte entkommen. Wo Lippe und Elison zusammenfließen, errichtete er dennoch eine Befestigung. An diesem Ort wird heute Aliso vermutet.
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DRUSUS IMPERATOR: EXPEDITIO SECUNDA

Anno undecimo post Christum natum DRUSUS, privignus Augusti, contra Sugambros seditiosos profectus est. Cum eo tempore Chattis bellum inferrent, Drusus eos domi invenire non potuit. Itaque arma adversus Cheruscos tulit. Ei redienti insidiae apud Arbalonem paratae sunt, sed effugere (evadere, elabi) potuit. Ubi Lupia et Elison confluunt, tamen castellum collocavit. Eo loco hodie Aliso suspicatur.
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Samstag, 21. November 2015

ÜBER DAS ENDE DES ARMINIUS

Nachdem Marbod, der König der Markomannen, in zwei Schlachten gegen die Cherusker besiegt worden war,  stand Arminius auf dem Gipfel seiner Macht. Es ist nicht klar, welches Ziel er hatte: Entweder wollte er die germanischen Stämme einigen oder selbst König werden. Doch ein tragisches Schicksal (Geschick) stellte sich seinem Erdenlauf entgegen. Man neidete ihm den schwer erkämpften Ruhm, die Heimat vor den Feinden gerettet zu haben. Arminius fiel im Alter von 37 Jahren durch den Dolch der eigenen Verwandten (19. n. Chr.).
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Ich bin sicher: Arminius sitzt jetzt (speist) an Odins Tafel in Walhall.
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DE ARMINII EXCESSU

Marbod, rege Marcomannorum, duobus proeliis contra Cheruscos (de-) victo, ARMINIUS summa potestate multum valebat. Incertum est, quod propositum (consilium) ei fuerit (quid agere voluerit; spectaverit). Aut civitates Germanorum coniungere (coalescere) aut ipse etiam rex fieri volebat. At fatum triste (atrox) cursui vitae eius obstitit. Gloriae graviter (acriter) expugnatae (paratae; partae) eius invisum est, quod patria ab hostibus servaverat. Arminius triginta septem annos natos pugione necessariorum occidit.
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Mihi persuasum est: Arminius nunc ad mensam "Odinis" in "Walhalla" sedet (apud mensam...cenat; accubat).
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Freitag, 20. November 2015

ÜBER DIE CHATTEN

RUDOLF PÖRTNER, jener hochgelehrte Autor, erzählt uns über die CHATTEN, ein kriegerisches Volk der GERMANEN, dies:
In der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts nach Christus waren die Chatten ein sehr unruhiger (aufständischer) Stamm der Germanen. Ihre Tapferkeit im Militärischen, ihre Klugheit, geschickte Kriegskunst und Art des Kämpfens (Kampfesweise; Art des Kriegführens) fast nach Art der Römer wird von TACITUS gepriesen. Nach dem Tod des ARMINIUS erlangten die Chatten, alte Feinde der CHERUSKER, neue Macht. Daher waren sie (fielen sie) den Römern mehr zur Last, als diesen genehm war. Deshalb führte DOMITIAN, jener verrückte Kaiser, gegen diese (sie) Krieg (erklärte jenen den Krieg; fing mit ihnen Krieg an). Im Jahr 83 n. Chr. griff er mit 5 Legionen, einer Kohorte Prätorianer und Hilfstruppen die nichtsahnenden Chatten an (unversehens griff er die Chatten an; machte (unternahm) einen plötzlichen Einfall gegen sie).Man sagt (erzählt), daß Domitian fern von den Feinden ein angenehmes und ausschweifendes Leben geführt habe, ganz den Gelüsten hingegeben. Zum Heer (schrecklich zu sagen; zu erwähnen; daran zu erinnern) kam er in einer Sänfte. Schließlich führte er im Jahr 89 n. Chr. wiederum (zum zweiten Mal) gegen die Chatten Krieg in der Begleitung des M. Ulpius Traianus, des späteren Kaisers. Es ist bekannt, daß der Krieg gegen die Chatten der Anfang jenes berühmten LIMES (Grenzwalls) gewesen ist.
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DE CHATTIS

RUDOLFUS PÖRTNERUS, ille auctor (scriptor) doctissimus, de Chattis, natio bellicosa Germanorum, hoc nobis narrat:
Dimidio secundo saeculi primi p. Chr. n. Chatti inquietissima (seditiosa) et fortissima civitas Germanorum erant. Qorum virtus in re militari, prudentia, ars militaris versatilis et ratio pugnandi (belli gerendi ratio) prope more Romanorum a Tacito praedicantur. Post mortem Arminii Chatti, hostes veteres Cheruscorum, potestatem novam consecuti sunt. Itaque Romanis magis oneri erant quam iis gratum erat (placitum erat). Ergo Domitianus, ille imperator insanus, contra eos bellavit (illis bellum indicavit; intulit). Anno 83. p. Chr. n. (cum) legionibus quinque, una cohorte praetorianorum auxiliisque inopinantes Chattos aggressus est (improviso Chattos oppressit; subitam incursionem in eos suscipit; suscepit). Domitianus procul (ab) hostibus vitam iucundam luxuriosamque egisse voluptatibus omnino deditus fertur. Ad exercitum (horribile dictu; memoratu) in lectica venit.  Postremo anno 89 p. Chr. n. iterum adversus Chattos bellum gerebat M. Ulpio Traiano, imperatore postero, comitato (comitatus). Bellum in Chattos factum initium illius limitis praeclari fuisse (omnibus) notum est.
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ÜBER DIE LEGIONÄRE (2)

Das Pilum ist die schwere Wurfwaffe des Legionärs. Diese Waffe ist von großer Bedeutung, weil sie die Ordnung der Feinde in Verwirrung brachte und den Kampf mit dem Schwert vorbereitete. Dessen Länge war mehr als sechs Fuß und das Gewicht war ungefähr sechs Pfund. Ein Pilum konnte von einem gut geübten Soldaten ca. 100 Fuß weit geworfen werden. Eine Pilumspitze aus dem Krieg gegen VARUS (9. n. Chr.=762 Jahre von der Stadtgründung aus gerechnet) ist bei Osnabrück (KALKRIESE) gefunden worden. Der Schild des Soldaten war oval, aber unter Augustus wurde er eckig und hohl, wie in Syrien (Dura-Europos) gefunden. Mit den Schilden griffen die Soldaten gewöhnlich die Feinde an, wie TACITUS in seinen Büchern mit dem Titel "ANNALEN" und "HISTORIEN" erzählt. Die Schilde der Hilfstruppen waren flach und oval. Der Helm beschützte den Kopf, die Wangen und den Nacken.
Es gab drei Arten von Panzern: Kettenpanzer, Schienenpanzer, Schuppenpanzer. Der Kettenpanzer wurde von den Soldaten am meisten bevorzugt. Der Panzer wurde über einem (gefütterten) Untergewand getragen. Leichtbewaffnete kämpften oft ohne Panzer, wie wir am Grabmal des Flavoleius Cordus (16. Legion mit dem Namen Gemina) sehen. Flavoleius hält eine Schleuder, einen leichten Speer und einen ovalen Schild. Nachdem die Leichtbewaffneten den Kampf begonnen hatten, griffen die Legionäre, nachdem sie alle ihre Pilen geworfen hatten, mit gezückten Schwertern und mit den Schilden die Feinde an. Die Legionäre waren ausgebildet, mit der Spitze des Schwertes die Feinde anzugreifen.
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